Chronische Bronchitis und chronisch obstruktive Bronchitis:



Dies sind Erkrankungen der Bronchien. Darausfolgend können sich schwerwiegende Lungenerkrankungen wie COPD entwickeln.


Def.: Chronische Bronchitis; laut WHO: Pat. hat in zwei aufeinander folgenden Jahren für min. 3 Monte eine Bronchitis mit Husten und Auswurf

Pathogenese: - zunehmende Schwellung und Verengung der Bronchien - geht die chr. B. mit einer Obstruktion (vollständiger Verschluss eines Hohlorgans, durch Verlegung / Verstopfung/ Kompression) einher, bezeichnet man sie als: - chronisch obstruktive Bronchitis oder - chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COLD chronic obstructive lung disease) oder - Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease) - Asthma bronchiale gehört auch zur COLD / COPD

Bronchialspasmus: Kontraktion der Muskulatur in den Bronchien + Chronische Schleimhautschwellung führen zur Obstruktion (obstruktive Ventilationsstörung): Verlegung / Kollaps der Bronchien; dadurch erhöht sich der Strömungswiderstand in den Atemwegen; dies führt zur erschwerten Ein- und Ausatmung

Ursachen: - Rauchen und Luftverschmutzung - Etwa 90% der Erkrankten sind oder waren Raucher - Ca. 50% aller über 40jährigen Raucher leiden an den Symptomen einer chron. Bronchitis

Pathogenese: - Die Inhalation von Nikotin und anderen Giften führen im Laufe der Jahre zur Zerstörung des Flimmerepithels der Bronchien - Schleim und Schadstoffe könne nicht mehr ausreichend abtransportiert werden und führen zu einer chron. Schleimhautentz. - Die Schleimhaut verschwindet (atrophiert) auf Dauer; die kleinen Bronchien werden instabil und erschlaffen - Beim Ausatmen könne die kleinen Bronchien dem expiratorischen Druck nicht mehr ausreichend standhalten und kollabieren: es kommt zur Verlegung der Bronchien bei der AA = Obstruktion
Symptome:
Zu Beginn: - Längere Phasen morgendlichen Hustens mit Auswurf - Auswurf: klar oder eitrig - Dieses Stadium kann sich bei Nikotinkarenz noch zurückbilden
Im Laufe der Jahre: - Belastungsabhängige Luftnot - Zunehmender Leistungsabfall
Spätstadium: - Lungenemphysem - Zunehmender Abfall der O2-Sättigung im Blut (respiratorische Insuffizienz) - Vermehrte Druckbelastung des re Herzens: Rechtsherzins. Mit der Ausbldg. von peripheren Ödem entsteht - Aufgrund der Druckerhöhung in den Atemwegen können sackartige Erweiterungen der Bronchien auftreten = Bronchiektasen, in denen sich eitriges Sekret sammelt: - führt zu massivem meist übelriechendem Auswurf - Zyanose der Lippen und Finger auch in Ruhe - Symp. Nehmen bei bakt. Superinf. zu, sind im Herbst und Winter stärker ausgeprägt
Beachte: Lungenemphysem, Rechtsherzinsuffizienz und Bronchiektasen sind irreversible Veränderungen.

Behandlung und Pflege: - Verhindern des Fortschreitens der Erkrankung - Absolute Nikotinkarenz - Vermeiden von extremer Luftverunreinigung - Mäßige körperliche Belastbarkeit - Menschen mit einer COLD im Endstadium sind durch jede zusätzliche Schädigung der Lungen, z.B. durch einen grippalen Infekt stark gefährdet - Prophylaxe: Schutzinf. gegen Pneumokokken und Influenza - Bronch. Infekt konsequent beh. - Maßnahmen: entsp. einer akuten Bronch. bzw. Pneumonie

Pflegeziele und Maßnahmen bei chron. Atemwegserk.: - Sekretlösung: Vibrationsmassagen, Inhalation - Erleichtern des Abhust. Lagerung (Drainagelg.) - Verbess. der Atemkraft Atemübungen Belüftung aller Lu.abschnitte - Verh. Eines Bronchialkollaps Atemtechn.: Lippenbremse Atemüb. meist durch PT vermittelt, dann selbst umsetzen: - Üb. Zur vertieften Atmung + Bauchatmung - Ärztl. Verordnete Atemtrainingsgeräte: Triflow, Mediflow: zur tiefen bewussten EA; dadurch: gleichmäßige Lungenbelüftung und Sekretlösung

Medikamente: Sekretolytika: z.B, Ambroxol: Schleimlg. und –verflüssigung,
Beachte: ausreichende Flüssigkeitszufuhr nötig! Beta2-Sympathomimetika: z.B. Salbutamol: Erschlaffung glatter Muskelzellen in der Bronchialmm. Führt zur Erweiterung der Bronchien; NW: Tachykariden und Herzrhythmussst.; besser als Dosieraerosol Theophyllin: senkt den Atemwegswid. und die Anspannung der Bronchialmm.; orale Einnahme, auch im Notfall NW: Magen-Darm-Beschw., Herzrhythmussst., Unruhe, Krampfanf.
Glucocorticoide: wirken entzündungshemmend, führen zum Rückgang der Schleimhautschw.; auch inhalativ eingesetzt; z:b. Beclomethason (helfen so allerdings bei akuter Atemnot nicht) Beachte: bei COPD nur mit größter Vorsicht Atemantriebssenkende Med. (z.B. Schlafmittel)!
Sauerstofftherapie: über O2-Brille oder Maske; Einstellung im Krankenaus, üblich 1-2 Liter/Min

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